Aloisiuskolleg
Gymnasium der Jesuiten für Mädchen und Jungen

"Frans-Wandern" - 240 Syrer aus ganz Deutschland am AKO

240 Gäste mitten in den Sommerferien, Schlaflager in den Turnhallen, Zelte auf dem Rasen, abends lebendige Feiern auf dem Schulhof. Die meisten der Teilnehmenden waren Syrer, junge Erwachsene und teilweise schon ihre Familien. Tagsüber sind sie zu Wanderungen von bis zu 40 Kilometern in das Siebengebirge oder den Kottenforst aufgebrochen. „Frans-Wanderung“ oder „Frans-Hiking“.

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In dem vom Bürgerkrieg und äußeren Mächten zerrissenen Syrien hatte der Jesuitenpater Frans van der Lucht junge Menschen Jahr für Jahr dazu eingeladen, sich gemeinsam ohne große Ausrüstung und Absicherungen auf den Weg zu machen. Hunderte sind ihm gefolgt, wenn er mit ihnen tagelang in den Wergen gewandert ist. Wir reden nicht über Politik, Religion und Geschichte, sondern erfahren zusammen, dass es möglich ist, etwas zu erreichen. Das war die Erfahrung, die Pater Frans vermitteln wollte. Entsprechend herausfordernd hat er die Wanderungen gestaltet. Bis zu seiner Ermordung 2014 durch religiöse Fanatiker ist er mit- und vorausgegangen.

Einer der sechs Tage in Godesberg war ein „day-off“ mit Workshops und einem bunt gestalteten Abend. Dazu waren auch die ukrainischen Gäste am AKO eingeladen und eine größere Gruppe ist gekommen. Die Verständigung gelang, weil einige der Syrer früher in Russland studiert haben – dem Land, das jetzt maßgeblich den Krieg und Terror in ihrer Heimat mit befeuert. Aber das war nicht Gesprächsthema, sondern die Freude zusammen zu sein, die Erfahrung von Begegnungen und Gastfreundschaft, das gemeinsame Essen. Wenn die syrischen Teilnehmerinnen und Teilnehmer zurückfahren in die verschiedenen Orte in Deutschland und den Nachbarländern, wo sie eine neue Heimat gefunden haben, dann nehmen sie von hier die Ermutigung mit, ihre Kräfte für die Zukunft einzusetzen. Das verbindet alle, ob muslimisch, christlich oder säkular.