Mit diesem Leitsatz nahm sich der Autor Jörg Bernardy vor, unsere Schüler der 9. und 10. Stufe mit in die Welt des Philosophierens zu nehmen.
Wir alle, die Lehrer, die Organisatoren von Käpt´n Book und sogar der Autor selbst, waren gespannt, ob dies in solch einem großen Rahmen in der Oberkirche mit nahezu 150 Teilnehmern gelingen könnte. Und ja, es ging nicht nur irgendwie, die 75 Minuten wurden ein voller Erfolg. O-Töne der Schülerschaft: „Endlich mal einer, der nicht nur vorliest! Der wollte ja, dass wir richtig mitdenken und diskutieren!“ – „Das war richtig gut! Diese Fragen habe ich mir noch nie gestellt. Dabei sind sie so wichtig!“ – „Ich habe zu Hause mit meiner Familie noch weiter diskutieret. Total spannend!“
Aber was waren das für Fragen? Sehr geschickt warf Jörg Bernardy mit dem Beamer immer wieder mal einen Begriff an die Leinwand und führte die Schüler subtil von einem Aspekt zum nächsten: vom Ich zum Mensch über die Natur zum Tier.
- Was zeichnet das Ich aus?
- Kann man das Ich erleben?
- Was unterscheidet den Menschen vom Tier?
- Haben Tiere eine Moral?
- Dürfen wir Tiere essen?
Erst kamen die Meldungen und Antworten etwas schüchtern und vereinzelt, doch schon bald hatten die Schüler große Freude daran, mit zu philosophieren. Und so lebte diese „Lesung“ auch von den unterschiedlichsten, teilweise absolut konträren Ansichten. Endlich durften die jungen Leute mal aussprechen, was sie wirklich denken, ohne dass die Antwort sofort als „falsch“ indiziert wurde. Sie erlebten vielmehr, dass die Welt komplex ist, es nur sehr selten einfache Antworten gibt, dass es sich lohnt, anderen zuzuhören.
Alles verlief gemäß der Idee des großen Philosophen Ludwig Wittgensteins: „Die Philosophie ist keine Lehre, sondern eine Tätigkeit.“
Besten Dank an die Stadt Bonn, die uns dieses Erlebnis im Rahmen des Lesefestes ermöglichte. Und natürlich großen Dank an Jörg Bernardy. Sie haben mit ihrer einladenden und gleichzeitig anregenden Art nicht nur die Schüler geködert und zum Denken verleitet…
