Das Fach Geschichte am Aloisiuskolleg
„Ehrfurcht vor Gott, Achtung vor der Würde des Menschen und Bereitschaft zum sozialen Handeln zu wecken, ist vornehmstes Ziel der Erziehung.“ (Landesverfassung Nordrhein-Westfalen Art. 7)
„In einer Jesuitenschule steht die Erziehung zur Gerechtigkeit im Vordergrund.“ (Grundzüge jesuitischer Erziehung 77)
Notwendige Bedingung für eine demokratisch verfasste Gesellschaft ist die rationale und erfahrungsbezogene Auseinandersetzung mit Geschichte, die auf historisch-politischer Aufklärung basiert und ein Geschichtsbewusstsein entwickelt.
Im Kontext der anderen Fächer des gesellschaftswissenschaftlichen Aufgabenfeldes, deren gemeinsames Ziel die Befähigung und Bereitschaft junger Menschen ist, in sozialer Verantwortung mit anderen zu kommunizieren und gemeinsam an der Lösung gesellschaftlicher Zukunftsaufgaben zu arbeiten, trägt der Unterricht in Geschichte einen unverzichtbaren Teil dazu bei, dass sich Schülerinnen und Schüler am Ende ihrer schulischen Ausbildung positiv für die Annahme demokratischer Prinzipien und Wertsetzungen entscheiden.
Darüber hinaus leistet der Geschichtsunterricht Hilfe zur Identitätsfindung und persönlichen Entfaltung in sozialer Verantwortung, indem er einen rational kontrollierten und nach fachwissenschaftlichen Kategorien und Methoden überprüfbaren Umgang mit historischen Gegenständen und ihren Deutungen vermittelt und das im Alltag erworbene Geschichtsbewusstsein überprüft und in Frage stellt.
In gleicher Weise dient der Geschichtsunterricht am Aloisiuskolleg dem Ziel einer Erziehung zu Gerechtigkeit und Friede. Damit haben Fragen der Gerechtigkeit und die kritische Analyse früherer Gesellschaften eine zentrale Stellung im Geschichtsunterricht, der sich um eine größere Sensibilität der Schülerinnen und Schüler für die Gerechtigkeitsdimension bemüht und sie zu einem Einsatz für eine menschlichere Welt motiviert.
Der Geschichtsunterricht in der gymnasialen Oberstufe am Aloisiuskolleg orientiert sich an folgenden Prinzipien:
• Untersuchung der Möglichkeiten und Grenzen menschlichen Denkens und Handelns in der Gegenwart und in der Auseinandersetzung mit der Vergangenheit
• Auseinandersetzung mit der Genese und Struktur politischer, sozialer, wirtschaftlicher und kultureller Phänomene und ihrer Deutungen
• Frage nach der Gerechtigkeit
• Öffnung für fachübergreifende Arbeitsweisen sowie fächerverbindende Vermittlungs- und Arbeitsformen
• Wissenschaftspropädeutische Ausbildung als Voraussetzung für die Studierfähigkeit und ein lebenslanges historisch-politisches Lernen
• Verstärkung des selbstständigen Arbeitens und Lernens
• Problemorientierte Themenauswahl