Aloisiuskolleg
Gymnasium der Jesuiten für Mädchen und Jungen

Familienfeier auf dem Olymp

Karl Sayadi (8a) ist Schulsieger im Wettbewerb „Aus der Welt der Griechen“

Im Wettbewerb „Aus der Welt der Griechen“, der sich an die Klassen 6, 7 und 8 in Latein, Griechisch und Geschichte wendet und vom Deutschen Altphilologenverband, dem Schulministerium und dem griechischen Generalkonsulat ausgeschrieben wird, standen dieses Jahr als Themen zur Auswahl:

1) Comic: Eine Tagesodyssee deines Lebens in epischem Stil

2) Reiseblog: Herodot auf Reisen

3) Video: Aus dem Leben der olympischen Götter

Unter zahlreichen gelungenen Beiträgen hat sich als Schulsieger das Video „Familienfeier auf dem Olymp“ von Karl Sayadi aus der 8a durchgesetzt. Zeus und Hera haben beinahe das von ihnen organisierte Familienfest verschlafen, während schon die ganze Familie im Aufbruch befindlich ist: Hestia speist ein letztes Mal das Herdfeuer, Asklepios und Apollon laden ihre Köcher, Poseidon besteigt seinen Muschelwagen, Artemis unterbricht ihre Bogenschießübungen, Demeter die Ernte, Hermes verlässt die gestohlenen Rinder, Persephone muss im Hades bleiben, Ares kämpft einen letzten Kampf zuende, Athene und Herakles rüsten sich, Aphrodite wirft einen letzten Blick in den Spiegel, Hephaistos verlässt seine Schmiede, Dionysos wird aus dem Rausch geweckt, und dann kann’s losgehen. Kaum beisammen, werden Sticheleien und Zänkereien vom Zaungebrochen, für die man sich auf einen gewissen Homer beruft; die guten alten Geschichten vom Zankapfel, Arachne, von Ares und Aphroditesorgen für homerisches Gelächter. Am Ende versöhnt Dionysos, indem er daran erinnert, dass jetzt Zeit zum Feiern und nicht zum Streiten ist.

Dreierlei zeichnet Karls Video aus:

1) Technisches Geschick bei der Animation der Playmobil-Figuren, aber vor allem die beiden Qualitäten, die einen großen Künstler auszeichnen.

2) Virtuose Beherrschung seines Gegenstands: Karls mythische Geschichte ist überall authentisch, klassischund quellennah, kein neumodisches Phantasieren à la …

3) Origineller Umgang mit seinem Gegenstand: Karl erfindet eine neue, witzige und kluge Geschichte, benutzt neugriechische Bouzouki-Musik, seine Götter streiten über homerische Beiwörter. Dieselben Künstler-Qualitäten hatten dafür gesorgt, dass die ersten Werke der abendländischen Literatur, Homers Ilias und Odyssee, nicht nur nicht vergessen wurden, wie die zahllosen mündlichen Dichtungen seiner Sänger-Kollegen. Um die Schönheit der homerischen Dichtungen zu bewahren, erfanden die Griechen die Alphabet-Schrift und schrieben sie auf. Auch heute bersten die Büchereien von Büchern über griechische Mythologie. Eine neuere Blüte ist das Buch „Helden“ des britischen Universal-Talents Stephen Fry, eine moderne homerische Erzählung, über die Fry selbst sagte: „There is absolutely nothing academic or intellectual about Greek mythology; it is addictive, entertaining, approachable and astonishingly human.“

Diesen Buchpreis und einige Souvenirs aus der Welt der Griechen, darunter eine athenische Münz-Replika und Kunstkarten, erhielt Karl im Namen der Fachschaften Latein, Griechisch und Geschichte. Karl hat sich im Sinne Homers und Frys als echter μυθοποιητής erwiesen. Und dabei ist der eingereichte Beitrag nur die gekürzte Fassung eines ursprünglich 11minütigen Videos (https://www. youtube.com/watch?v=IhlZqwEAPtw).

Wir wünschen Karl viel Erfolg in der Landesrunde!

OliverMeuser