Aloisiuskolleg
Gymnasium der Jesuiten für Mädchen und Jungen

Afrika - ein bunter Kontinent

eine Lesung im Rahmen von Käpt´n Book mit Lutz van Dijk

Er war nicht zum ersten Mal bei uns – und hoffentlich auch nicht zum letzten Mal, denn Lutz van Dijk ist ein begnadeter Erzähler. Charismatisch und warmherzig gewann er sein Publikum in Windeseile, schon als er zu Beginn zusammen mit den Schülerinnen und Schülern der Stufen 8 und 9 drei typisch afrikanische Klicklaute einübte. Über 1000 verschiedene Sprachen gibt es auf dem ältesten Kontinent, dessen Bewohner bereits eine Schriftkultur und Königreiche pflegte, lange bevor Europa sich in diese Richtung entwickelte. Vieles davon wurde im Zuge der Kolonialisierung verdrängt und vergessen. Aber es gibt sie noch – die originären Stimmen aus Afrika, die Lutz van Dijk in seinem Buch zu Wort kommen lässt. Nicht er wollte über das afrikanische Volk schreiben – sie selbst sollten zu Wort kommen. Ihre Sichtweise wollte der Autor einfangen und den Europäern vorstellen.
Er weiß von seinen langen Reisen: Afrika ist so viel mehr als das, was wir spontan mit dem Kontinent verbinden. Ja, es gibt reichlich Hunger und Krieg, es sterben täglich Kinder auf offener Straße, weil Medikamente fehlen. Und ja, es gibt eine große Kluft zwischen den wenigen sehr Reichen und den vielen, vielen bettelarmen Menschen.
Aber dagegen kann man etwas tun. Lutz van Dijk lebt es selbst vor. Er fühlt sich reich im Herzen, reich, weil er teilt. Er lebt in seiner rund 20-köpfigen Großfamilie in einem Township bei Kapstadt, wo er die Hilfsorganisation HOKISA (Homes for Kids in South Africa) gründete. Seine vielen Pflegekinder erhalten durch ihn eine Chance, gewaltfrei und gut versorgt ins Leben zu starten.
Und man glaubt es van Dijk aufs Wort, wenn er davon erzählt, wie gut es ihm tut, Kraft und Wärme zu teilen. Diese Warmherzigkeit fließt aus jedem seiner Worte. Er wendet sich auch unseren Schülerinnen und Schülern interessiert zu, hört genau hin, spricht sie ganz persönlich an, schafft eine Kommunikation auf Augenhöhe. Er erzählt von afrikanischen Kindern, die ihre Schuhe verschenken, weil andere in der Klasse keine haben. Er berichtet aus seiner Vergangenheit, als er nicht mehr nach Afrika einreisen durfte, weil er für Amnesty International Unterschriften gegen Apartheid und für Gleichheit gesammelt hatte.
Viele Themen spricht Lutz van Dijk an und man ahnt, er könnte tagelang weitererzählen, alles in der Überzeugung, dass man für seine Träume eine Wirklichkeit schaffen kann. Alles, was man dazu braucht, trägt man im Herzen.


Ben Okri, eine der Stimmen aus van Dijks Buch, fasst es in seinem Gedicht „Die Freiheit, andere Träume zu sehen…“ in diese Worte:


„Liebe fordert das Beste in uns, (…)


Allein die Liebe ist die großartigste Waffe
und das tiefste und härteste Geheimnis. (…)


Und möge dich ein wunderbares Licht
immer führen auf der noch immer offenen Straße.“

 

Gm