Aloisiuskolleg
Gymnasium der Jesuiten für Mädchen und Jungen

Wenn die Rotunde zum Wohnzimmer wird

Draußen hatte sich das Gewitter gerade wieder gelegt, da entfaltete sich in der Rotunde eine Wohnzimmeratmosphäre mit dem Slam Poeten und Wahl-Düsseldorfer Alex Burkhard. Weil seine Bahncard 100 noch nicht abgefahren ist, folgte er der Einladung zu Lesung und Gespräch ans AKO.

Es gelang dem deutschsprachigen Meister im Poetry Slam von 2017 bereits mit seinem ersten Text – dem längsten, damit die Aufmerksamkeit noch vorhanden ist – das Publikum nicht nur in seinen Bann zu ziehen, sondern auch eine unausgesprochene, aber greifbare Vertrautheit im Publikum herzustellen. Dies wurde von Schüler(inn)en im Nachklang des Abends auch hervorgehoben.

Aus seinem Buch Was ich ihr nicht schreibe las Alex Burkhard Texte vor, die uns an verschiedene Stationen seines Lebens führten: vom Schwimmunterricht zu seiner Oma Rosa. Aber auch der bayrische König Ludwig II. eroberte durch ihn die Rotunde und rechnete all das Offengebliebene seines Lebens ab. Die großen Fragen der Politik forderten auch ihren Raum ein, als wir mit einem schwedischen Polizisten einen Nazi-Zug vorbeifahren ließen und uns fragen mussten, was Neutralität bedeuteten könne. Die Schüler(inn)en waren von der rhetorischen Vielfalt und dem Themenspektrum zwischen lustig und nachdenklich begeistert.

In kleiner Runde war es auch problemlos möglich, zwischen den Texten immer wieder Fragen zu stellen und in den Austausch zu kommen. So offenbarte Alex Burkhard auch, wie „wahr“ seine Texte sind – und wie viel der auf einer anderen Bühne geborene „Axel Burkhard“ mit dem leibhaftigen Alex Burkhard gemein hat oder eben nicht.

Im Herbst wird er voraussichtlich erneut ans AKO kommen – dann für einen Workshop mit Schülerinnen und Schülern und einer Fortbildung für die Lehrerinnen und Lehrer. Wir freuen uns schon jetzt auf die erneute Begegnung.

Clemens Kascholke SJ