Aloisiuskolleg
Gymnasium der Jesuiten für Mädchen und Jungen

Obdachlos durch Hochwasser – zu Gast im AKO

Auch am AKO sind Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, vereinzelt auch Familien, die in den vom Hochwasser verwüsteten Orten im Ahrtal leben und deren Häuser und Wohnung nun zerstört oder zumindest zeitweise unbewohnbar sind. Ebenso waren aber auch von Anfang an Kollegsangehörige unter denen, die als Freiwillige zum Aufräumen zur Verfügung standen und die den Menschen, die über Nacht ohne Obdach waren, aufgenommen haben.

Da gerade der bisherige Mietvertrag für den Südflügel – das ehemalige Jungeninternat – ausgelaufen war und vor der Neuvermietung noch Baumaßnahmen anstehen, konnten wir die 60 Zimmer spontan für Betroffene oder Helfer(innen) dem Koordinierungsbüro der Stadt Bonn anbieten. Die Einzelzimmer wären für Männer oder Frauen ideal, die zu den Aufräum-Organisationen gehören; aber dazu sind wir offenbar vom Ahrtal doch zu weit weg. Für Familien mit Kinder sind die vielen Einzelzimmer weniger ideal, aber wir haben es doch einrichten können, dass nun einige Familien bei uns zu Gast sind. Seitdem bevölkern einige Kinder fröhlich die Flure, das Treppenhaus und den Park, die deutlich jünger sind, als wir es gewohnt sind.

Wie lange das notwendig sein wird – niemand kann das sagen. Doch bezahlbare Wohnungen für Familien mit mehreren kleinen Kindern sind jetzt schon knapp. Zudem haben mehrere unserer Gäste nicht nur die Wohnung verloren, sondern wurde auch ihr Arbeitsplatz von den Wassern vernichtet. So sucht z. B. ein junger Mann nun einen Metallbau-Betrieb, an dem er seine Lehre im dritten Jahr abschließen kann.
Ob oder wie es sich bei uns in Godesberg auswirken wird, dass auch viele Schulen im Ahrtal betroffen sind, ist noch nicht auszumachen. Einzelne Familien denken über einen Schulwechsel nach, aber das wollen wir nur in guter Abstimmung mit den dortigen Schulen machen. Um ganze Klassen oder Jahrgänge hierher zu verlegen sind wir doch zu weit entfernt und haben zu wenig geeigneten Platz – zumal ja weiterhin die Hygiene-Maßnahmen wegen Covid-19 nötig bleiben werden.

Eine andere Folge für das AKO ist, dass es schwierig sein wird, die geplanten Baumaßnahmen anzupacken. Die für die Sommerferien geplante Sanierung des Foyer-Teils der Schule mussten wir ohnehin bereits verschieben, weil wir keine Firmen gefunden haben – ob die Zusagen für den Herbst nun noch gelten, ist fraglich, denn der Wiederaufbau in der Region hat natürlich Priorität.