Politikwissenschaft, Soziologie und Wirtschaftswissenschaft
gehören zu den sog. Sozialwissenschaften.
Politikwissenschaftliche, soziologische und wirtschaftswissenschaftliche Inhalte werden am Aloisiuskolleg unter wechselnden Fachbezeichnungen unterrichtet: zunächst als ‚Wirtschaft – Politik‘ in den Klassen 8 und 9, in der Einführungsphase der Oberstufe dann als ‚Sozialwissenschaften‘. In der Qualifikationsphase schließlich heißt es ‚Sozialwissenschaften (Wirtschaft)‘ Dieser Zusatz hängt damit zusammen, dass in dieser Variante eine stärkere ökonomische Orientierung zur Geltung kommt als im gleichfalls bestehenden Fach ‚Sozialwissenschaften‘, das zum Fächerkanon anderer Schulen gehört.
Wie aber die Bezeichnung auch lauten mag: Der Unterricht soll die Schüler(innen) damit bekannt machen, wie Menschen ihre Gemeinschaft formal organisieren (Politikwissenschaft), was menschliche Gesellschaft überhaupt aus- und die bundesdeutsche Gesellschaft im Besonderen kennzeichnet (Soziologie) und wie der Mensch schließlich verfährt, um die von Natur aus knappen Ressourcen zur höchstmöglichen Befriedigung seiner Bedürfnisse zu nutzen (Wirtschaftswissenschaft).
Diese abstrakten Ziele konkretisieren sich in Fragen wie: Wie ist die Bundesrepublik als Staatsgebilde organisiert? Was sind Natur und Aufgaben der politischen Parteien? Was ist soziale Ungleichheit? Wie verläuft die Bevölkerungsentwicklung und auf Grund welcher Ursachen? Sollte der Staat das wirtschaftliche Geschehen zu steuern versuchen? Hat internationaler Handel mehr Vor- als Nachteile? Die Aufzählung ließe sich nahezu beliebig fortsetzen. Ausführlichere und detailliertere Informationen zu den unterrichtlichen Inhalten finden sich in den entsprechenden Kern- und hausinternen Lehrplänen.
Neben die Vermittlung auch für das eigene Alltagsleben als Mitglied der Gesellschaft relevanter Inhalte tritt die Schulung für jede Art von Ausbildung oder Studium wichtiger Kompetenzen, wie die Fähigkeit zum (fach-)sprachlich korrekten und präzisen Ausdruck oder zur Entschlüsselung der Logik von Gedankengängen.
In jedem Fall sollten die oben aufgeführten Fragen auch deutlich machen können, dass sozialwissenschaftlicher Unterricht zahlreiche Anknüpfungspunkte zu vielen weiteren, ja vielleicht allen übrigen Fächern aufweist: So haben wirtschaftliche Zusammenhänge implizite oder explizite Bedeutung in literarischen Werken und sind in den Naturwissenschaften begründete technische Innovationen maßgeblich für sozio-ökonomische Entwicklungen, die es dann politisch zu begleiten gilt. Neben die Vermittlung auch für das eigene Alltagsleben als Mitglied der Gesellschaft relevanter Inhalte tritt die Schulung für jede Art von Ausbildung oder Studium wichtiger Kompetenzen, wie die Fähigkeit zum (fach-)sprachlich korrekten und präzisen Ausdruck oder zur Entschlüsselung der Logik von Gedankengängen.
Vergegenwärtigt man sich, dass ein Jesuit (Luigi Taparelli d’Azeglio) es war, der ‚soziale Gerechtigkeit‘ als eigenständigen Ausdruck geprägt hat, dann scheint evident, dass sozialwissenschaftlicher Unterricht – unter welchem Titel auch immer – zum Kernbestand der (Aus-)Bildung in einem Jesuitenkolleg gehören muss. Dementsprechend beschränkt sich dessen Ziel nicht darauf, ‚nur‘ entsprechendes Wissen zu vermitteln – und bestimmte Fähigkeiten zu schulen -, sondern für die grundlegenderen Fragen zu sensibilisieren, ob und in welchem Sinne die Gesellschaft in der wir leben, ‚wohl-‚ oder ‚schlecht geordnet‘, als gerecht oder nicht gerecht angesehen werden kann.