Aloisiuskolleg
Gymnasium der Jesuiten für Mädchen und Jungen

Suchtprävention in der Pauke

Suchtprävention in der Pauke

„Mich hat es geschockt, was man alles tut, um an Drogen zu kommen“ , sagt die 15jährige Marie. Die Jugendliche war gemeinsam mit ihrer Klasse 9b Anfang Juni 2015 bei der Bonner PAUKE e. V., einem Verein, der Menschen aus ihrer Sucht hilft und ihre berufliche und soziale Integration fördert. „Seit zwei Jahren gehen wir mit unseren drei neunten Klassen zur PAUKE“, erklärt Dieter Servos. Der Lehrer hat die Erfahrung gemacht, dass die Gespräche zwischen den ehemaligen Drogenabhängigen und Schülerinnen und Schülern für beide Seiten wichtig sind: „Es ist ein Geben und Nehmen und die Schüler wirken nach dem Besuch sehr betroffen und ein Stück  innerlich verwandelt.“

„Eine Frau hat uns erzählt, dass sie selbst in ihren Schwangerschaften Heroin gespritzt hat“ , meint Marie. „Und ein anderer hat sogar, um an Drogen zu kommen, eine Tankstelle überfallen.“ Für die Jugendlichen ist es erstaunlich, wie offen die Menschen über ihr Leben berichten und ihre Seele nach außen kehren. „Gut finde ich, dass auch die Schüler den Betroffenen etwas geben können“ , erklärt Dieter Servos. So erkundigen sich diese nach dem Freizeitverhalten der Jugendlichen, welche Partys gerade angesagt seien, und nutzten gleichzeitig das Gespräch, um ihr eigenes, oft schwieriges und trauriges Leben Revue passieren zu lassen. „Es kann wirklich jeden treffen, aus jedem Milieu“, sagen Elsa und Laetitia. Auch sie sind berührt davon, wie schnell man nach dem Einstieg mit weichen Drogen immer weiter abrutschen kann: „Ein Mann hat angefangen, da war er genauso alt wie wir, 15 Jahre.“

„Über die Problematik sind die Schülerinnen und Schüler schon im Vorfeld im Unterricht vorbereitet worden und auch eine Nachbereitung gehört immer dazu“ , erklärt Dieter Servos. Für das kommende Jahr und die künftigen )er ist der Besuch in der PAUKE schon fest eingeplant.