Aloisiuskolleg
Gymnasium der Jesuiten für Mädchen und Jungen

Sprachübungen im Internat

„Ein paar Mal schlenderten wilde Hunde großtuerisch auf den Straßen herum, als wären sie eigens für sie gebaut worden.“ Der Satz steht in einem Artikel in der FAZ, in dem ein Chinese von der Erfahrung berichtet, sechs Wochen in einem Hotelzimmer in Quarantäne leben zu müssen – und was das für das Zusammenleben mit seiner Frau bedeutet. Von seinem Fenster aus sieht er eine leere Stadt – außer den wilden Hunden.

Im Internat GONZAGAprep sind sechs Schüler, die keinen Flug mehr zu Ihren Familien nach Hause bekommen haben. Sie arbeiten eifrig an dem Programm, das alle von den Lehrern per Mail bekommen. Damit sie aber ihr Deutsch nicht verlernen, sondern besonders intensiv trainieren, gibt es jetzt jeden Nachmittag eine Stunde mit Stimmübungen, Training von Vokalen und Konsonanten, dem Vortrag und der Interpretation von Texten. Letzte Woche wurde Angela Merkels große Rede an die Nation gelesen, heute dieser Artikel. „schlenderten“ und „großtuerisch“ sind durchaus Lautfolgen, die zu üben sich lohnt.

Die Stadt Bonn hat – da es keine Alternative gibt – die Sondergenehmigung gegeben, das Internat für diese kleine Gruppe aufrecht zu erhalten. Das Haus ist geräumig, der Garten großzügig. Das Internet funktioniert. Mit einer Not-Truppe werden die sechs pädagogisch begleitet und kulinarisch versorgt.

Es hätte schlimmer kommen können. Wie etwa bei dem einen Schüler, der noch versucht hatte, nach Hause zu kommen, und für Wochen in einer Quarantänestation landete, wo er mit Dutzenden schnarchender Männer darauf wartete, ob einer von ihnen Symptome entwickeln würde.