Die „International Church Bonn“ ist eine junge freikirchliche Gemeinde, die nach einem erfolgreichen Start in Alfter in Bonn eine neue Beheimatung suchte, um sich sonntags zu Gebet und Begegnung zu treffen. Aus einem alten Kontakt der Freikirche in der Quellenstraße zum AKO kam die Anfrage, ob wir nicht irgendeinen Raum hätten. Pastor Mario Wahnschaffe ist in der Ökumene in Bonn kein Unbekannter und wohnt zudem unweit vom Kolleg.
Da es am AKO nicht mehr die Sonntagsgottesdienste des Internats gibt, ist für unsere Kirche am Sonntag mit wenigen Ausnahmen kein eigener Bedarf. Daher erschien es sinnvoll die Oberkirche, statt sie leer stehen zu lassen, den freikirchlichen Mitchristen anzubieten. Wenn wir – für Theater oder Konzerte – den Raum selbst brauchen, wird die Gemeinde auf einen anderen Raum am Kolleg ausweichen.
Die gemeinsame Taufe verbindet uns als Christen mehr, als unterschiedliche kirchliche und geistliche Zugänge uns trennen. Ökumenische Gastfreundschaft – in Abstimmung mit anderen Gemeinden in der Umgebung – war uns daher selbstverständlich.
Am 18. Dezember konnte P. Rektor die Gäste begrüßen. Das Thema des Gottessdienstes war ‚Licht‘ und er ermutigte, alle Dinge im Licht des Gottes zu sehen, der unter uns Mensch geworden ist. Die Offenheit für dieses Licht, durch das Gott uns alle die Welt neu und anders zeigt, sollte das Verbindende für alle Christen sein. Mit dem Heiligen Aloisius haben wir dafür einen guten gemeinsamen Bezugspunkt; ihn hat dieses Licht ermutigt, den Pestkranken beizustehen und Gottes Liebe nahe sein zu lassen.
Die prägende Internationalität unserer Gäste ist sehr offensichtlich. Die Gottesdienste werden gestreamt und weite Teile auch übersetzt, derzeit in Farsi. Sie bestehen hauptsächlich aus Lobpreis und Musik sowie – für katholische Verhältnisse – sehr langen Ansprachen. Darin eingebunden sind Gebete, die frei gehalten erkennbar in den Sprachformen der pfingstkirchlichen Tradition stehen. In Deutschland sind die vielen verschiedenen Freikirchlichen Gemeinden, deren Aktivitäten meist in der Evangelischen Allianz einfließen und die oft in der ACK (Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen) ökumenisch verbunden sind, ein wichtiger Teil des reformatorischen Christentums, wenn auch nicht so stark wie in vielen anderen Ländern, darunter den USA, China oder Brasilien.
