Aloisiuskolleg
Gymnasium der Jesuiten für Mädchen und Jungen

Ehemaliger Rektor Albert Giesener SJ gestorben.

Der ehemalige Rektor des Aloisiuskollegs, P. Albert Giesener SJ, ist in den frühen Stunden des Freitags im Altersheim in Köln gestorben.

Von 1989 bis 1998 war er Kollegsrektor und Geschäftsführer des Aloisiuskollegs. Er war hierher gesandt worden, weil er der Jesuit mit der meisten Erfahrung in Bauen und Sanieren war. Der Sanierungsstau am AKO war groß, weil für die eigentliche Schule seit langem nichts mehr investiert worden war. Giesener fand Partner und Freunde beim Erzbistum Köln und wusste durch umsichtiges und transparentes Handeln Vertrauen zu schaffen. Ab 1993 wurde die Schule umfassend saniert – zum ersten Mal seit dem Bau 1928. Die Räume der Naturwissenschaft in ihrem noch heute beeindruckend guten Zustand verdanken wir ihm ebenso wie eine solide bauliche Substanz(vgl. die Liste unten).  Zugleich hat er erstmals die Verwaltung des Kollegs auf Stand gebracht und eine regelmäßige externe Wirtschaftsprüfung eingeführt. Ein gutes Dutzend der heute noch am AKO pädagogisch und in der Hauswirtschaft tätigen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter kamen in seiner Zeit ans AKO. Vor allem diejenigen, die sonst nicht im Rampenlicht stehen, hat er mit Respekt behandelt und gefördert.

Das Feld der Pädagogik hat er anderen überlassen und verstand sich als Stütze der dortigen Leitung. Bei den Versuchen, die KSJ und vor allem das AKO Pro neu aufzustellen, hatte er die Gegenkräfte unterschätzt. Als offenbar wurde, welche Missstände es im Umgang mit Schutzbefohlenen auch in seiner Zeit gegeben hat, hat er sehr offen darüber gesprochen, dass er als Rektor für das Internat nicht die Rolle der Gesamtleitung übernommen hatte, wie es notwendig gewesen wäre, sondern ganz dem dortigen Leiter vertraut hat.

Was Wenige wussten ist, dass er neben aller Verwaltung und allen Baustellen ein engagierter Seelsorger war und im Laufe seines Lebens immer wieder ohne viel Aufhebens daraus zu machen in Gemeinden priesterlich mitwirkte und von vielen hoch geschätzt wurde.

Pater Albert Giesener SJ wurde 1936 in Essen geboren, wo er Mitglied im Bund Neudeutschland und Messdiener in der Pfarrei St. Ignatius war. Nach dem Abitur am Burggymnasium machte er zunächst ein Praktikum für ein Maschinenbaustudium, trat aber dann 1955 ins Noviziat der Gesellschaft Jesu in Eringerfeld ein. Nach den Studien in Pullach und Frankfurt und einem Magisterium im Aloisiuskolleg in Bonn-Bad Godesberg wurde er 1965 in Frankfurt zum Priester geweiht. Er war zunächst am St. Ansgar-Kolleg in Hamburg tätig als Religionslehrer und von 1972 bis 1977 als Rektor, wo er den Neubau von Klassenräumen, Jesuitenwohnungen sowie einer Turnhalle mit Spielfeld betreute – von diesen Erfahrungen hat später das AKO profitiert. Von 1977 bis 1988 war er als Minister der Kommunität und Verwaltungsleiter der Phil.-Theol. Hochschule Sankt Georgen maßgeblich für den Neubau von Bibliothek, Küche und Mensa verantwortlich. Vom AKO aus ging er nach Berlin, wo nach dem Brand die Kirche St. Ignatius neu gebaut werden musste. Auch hier zeigte sich, das Giesener ein Teamworker war, der zusammen mit anderen Bleibendes geschaffen hat.

In der Nacht vom 6. August 2021 um 1.30 Uhr hat ihn Gott im Alter von 85 Jahren in der Seniorenkommunität Friedrich Spee im Caritas-Altenzentrum St. Josef-Elisabeth in Köln-Mülheim zu sich gerufen. Als ihn eine Woche zuvor Jesuiten vom AKO noch einmal besucht hatten, war er schon ganz von Schwäche und der über die Jahre immer stärker werdenden Demenz gezeichnet.

Das Requiem ist am Dienstag, 17. August 2021, um 12.30 Uhr in der Kirche der Jesuiten Kunst-Station Sankt Peter Köln (Leonhard-Tietz-Str. 6, 50676 Köln – Nähe Neumarkt). Die Beerdigung ist um 14.30 Uhr auf dem Friedhof Melaten.

Das Bild entstand, als er zum Abschied seiner früheren Mitarbeiterin, Frau Alberts, 2012 ans Kolleg gekommen war.
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Der Maßnahmenkatalog zur Gesamtsanierung ab 1993: Neuordnung der Fachunterrichtsräume für Biologie, Chemie, Physik. Neuordnung des Lehrerkonferenzzimmers mit Schulverwaltung. Sanierung der Pausentoilettenanlage. Erneuerung der Fachraum-Einrichtungen. Beseitigung der brandschutztechnischen Mängel in allen Treppenhäusern und Fluren, Eingangsbereichen. Sicherheitsbeleuchtung. Renovierung der Klassenräume, Flure und Treppen. Paneeldecken im Langfeldraster, Einbaurasterleuchten. Erneuerung aller Fenster durch Leichtmetallfenster mit Isolierverglasung (wie in Mensa und Küche). Widerstandsfähiger Wandputz. Bilderleisten, Stuhlleisten alle Heizkörper ersetzen durch Plattenheizkörper. Linoleum – Fußboden.  Neue Möblierung der Unterrichtsräume. Erneuerung der Treppenbeläge -  Linoleumflure. Paneeldecken zum Schallschutz. Sonnenschutz an Ostseite und Südseite. Totalverdunkelung für Physik, Chemie, einen Biologieraum. Verdunkelung (Vorhänge) in Projektionsräumen. Dacherneuerung, Mineralfarbenanstrich der Außenfassade.