Aloisiuskolleg
Gymnasium der Jesuiten für Mädchen und Jungen

GONZAGAprep schließt – die Internatstradition des AKO geht zu Ende

In der Wahrnehmung der meisten hatte das Internat des Aloisiuskollegs schon im Sommer 2018 die Pforten geschlossen.

Bei zuletzt noch 68 Schülerinnen und Schülern schien es vor zwei Jahren nicht mehr sinnvoll, ein Internat über alle Klassenstufen weiterzuführen. Dass der Sommer 2018 zugleich der Versuch war, einen Neustart zu unternehmen, ist dabei nicht so wahrgenommen worden, dass es diesem Versuch geholfen hätte, Erfolg zu haben. Unter dem Familiennamen des heiligen Aloisius wurde „GONZAGAprep“ als reines Oberstufen-Internat – eine preparatory school für die Universität – neu begründet. Doch im Sommer 2020 musste die Kollegsleitung die schwere Entscheidung treffen, das Projekt zu beenden.

Die Idee, ein profiliertes internationales Internat zu gründen, überstieg dann doch die personellen und vor allem auch die finanziellen Möglichkeiten des Kollegs. Die Unsicherheiten durch die Corona-Pandemie kamen dazu. Aber unausweichlich war die Entscheidung geworden, weil dem Kolleg die wirtschaftlichen Ressourcen gefehlt haben, ein solches anspruchsvolles Projekt neu auf den Markt zu bringen und zum Erfolg zu führen. Hatten früher die Internatsbeiträge viele Möglichkeiten der Schule auch für externe Schüler mitfinanziert, so ist das umgekehrt im Rahmen der Regeln der Ersatzschulfinanzierung ausgeschlossen, dass die Schule ein Internat mitfinanziert.

So hat am 31. Juli 2020 das letzte Internat des Aloisiuskollegs geschossen. Gerade angesichts des großen Einsatzes der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter ist das sehr bedauerlich.

Das Team um Torsten Liebscher hat in den zwei Jahren seit 2018 mit viel Hingabe und Energie Jugendlichen ein Zuhause geschaffen und sie auf dem Weg zum Abitur begleitet. Diese Leistung hätte ein anderes Ende verdient gehabt. Mit der Mitarbeitervertretung wurde seit Mai 2020 ein Sozialplan erarbeitet, um die Folgen zu mindern, denn gerade in der anhebenden Wirtschaftskrise ist die berufliche Unsicherheit für die Betroffenen – und hier vor allem diejenigen aus dem Haus- und Reinigungsbereich – schlimm.

Zum 1. August 2020 jedoch hat mit dem „Gemeinnützigen Rheinischen Bildungszentrum“ ein auswärtiger Träger das Gebäude als Mieter übernommen, um mit der Erfahrung, die er an anderen Orten mit internationalem Internat gemacht hat, einen neuen Anlauf zu unternehmen. Er konnte dabei nicht nur allen verbliebenen Schülern aus dem AKO-Internat das Angebot machen, zum neuen Träger zu wechseln, sondern auch mehrere Mitarbeiter übernehmen. Auf diese Weise bleiben der Schule aus dem „Internationalen Internat Bonn“ die Impulse durch 20 bis 30 internationale Schülerinnen und Schüler erhalten. Aber es ist keine Einrichtung des AKOs, sondern ein externer Partner auf der anderen Straßenseite, in dem Haus, das jetzt die eigene Adresse „Elisabethstraße 25“ hat.

Wie schon GONZAGAprep hat auch der neue Träger einen deutlichen Schwerpunkt mit Schülerinnen und Schülern aus China. Da auch unter den Bonner Schülern, die als Externe zu uns kommen, zunehmend Kinder aus hier lebenden chinesischen Familien sind, zeichnet sich für unsere Schule eine pädagogische und interkulturelle Herausforderung ab.

Die Schließung eines Hauses mit betriebsbedingten Kündigungen ist kein schöner Anlass, um Abschied zu feiern. Dennoch war es eine würdige Form, in der am vorletzten Schultag die Schülerinnen und Schüler, Eltern und das GONZAGA-Team im Garten des Internats Abschied nahmen.

Der kleine Trost, der bleibt, dass mit dem „Internationalen Internat Bonn“ die Internatstradition am AKO doch nicht ganz abbricht, sondern wir einen Partner auf der anderen Straßenseite des Geländes haben, über den unsere Schule weiterhin Schülerinnen und Schülern aus Deutschland und der ganzen Welt zugänglich bleibt. Wir freuen uns auf eine gute Zusammenarbeit mit dem neuen Träger und den teils neuen, teils aber auch vertrauten Team.