Aloisiuskolleg
Gymnasium der Jesuiten für Mädchen und Jungen

»Das Stundenbuch« Ein Abend mit der spirituellen Poesie Rainer Maria Rilkes

Prof. Dr. Gotthard Fermor – Lesungen, Prof. Dr. Mark S. Burrows – Meditationen, Josef Marschall – Klavier
Eine Veranstaltung des Gütersloher Verlagshauses zu Gast am AKO

Donnerstag, 7.11.2019, 19:30 Uhr
Villa Stella Rheni, Elisabethstraße 18, 53177 Bonn
Eintritt frei: Spenden erbeten

Rainer Maria Rilke: Das Stunden-Buch:
Eine poetisch-musikalische Inszenierung

Die Sehnsucht ist ein zentrales Motiv in den Gedichten Rainer Maria Rilkes in seinem frühen großen Werk, dem Stunden-Buch. Auch über hundert Jahre später spricht seine Poesie hinein in die spirituelle Suche unserer Zeit. Denn der Hunger nach einer Sprache für diese Sehnsucht, die tatsächlich innere Räume öffnet, ist damals wie heute groß.

Diese poetisch-musikalische Inszenierung möchte seinen Gedichten aus dem ersten Band („Vom mönchischen Leben“, 1899) Raum geben: im Hören, im Bedenken, im Sehen und im Nachklingen.

Im Rhythmus der mönchischen Stundengebete werden an diesem Abend in sieben Stationen ausgewählte Gedichte aus dem Stunden-Buch inszeniert: An jeder Station begleiten die Gedichte kurze Meditationen und Klavierimprovisationen, und es werden meditative Fotografien zu sehen sein, die auf der Rheininsel Nonnenwerth entstanden sind.

Der Ort auf dem heutigen Gelände des Aloisius-Kollegs Bonn hat eine besondere Beziehung zu Rilke: In der ehemaligen Villa von der Heydt war Rilke 1906 zwei Monate Gast der Familie. Sein einziger Aufenthalt in Bonn. Kurz zuvor war 1905 das Stunden-Buch erschienen, das ihn als Dichter berühmt machte.

Im August und September 1906 wohnten der Dichter Rainer Maria Rilke und seine Familie als Gäste in der von der Heydt’schen Villa. Von der Heydt hatte Rilke 1905 in Berlin kennengelernt und wurde einer seiner Mäzene. Rilke hatte die Einladung nach Bad Godesberg angenommen, da er sich auf einer Fahrt nach Meudon befand, wo er beim französischen Bildhauer Auguste Rodin eine Sekretariatsstelle für die Wintermonate antreten sollte. Rilke ermunterte von der Heydt zu eigenen literarischen Arbeiten.

Zum Abschluss seines Aufenthaltes in der Villa von der Heydt hinterließ Rilke am 11. September 1906 im Gästebuch der Heydts ein Gedicht:

„Wer vermag es ein Haus zu bauen?
Die Werke der Männer bauen ein Haus
und die stillen Gefühle der Frauen;
aber die Mädchen blühen und schauen
in die verwandten Gärten hinaus.
Und aus Verträumen und Vertrauen,
aus draußen und drinnen wird erst das Haus.“

Den ersten Band seiner zweiteiligen Gedichtsammlung Neue Gedichte widmete Rilke 1907 dem Ehepaar von der Heydt.

(www. wikipedia.de)