Im Rahmen einer Podiumsdiskussion mit dem Rektor meinte heute ein Schüler des neunten Schuljahres, er wisse aus zuverlässiger Quelle, dass das AKO eine Villa in der Eifel besitze. Nun, ganz falsch ist das nicht. Aber eben irgendwie doch falsch.
Die „Villa“ eines Jesuitenkollegs war in früheren Jahrhunderten das Landhaus, wohin am Donnerstag die Studiosi gezogen sind, um einen Tag auf dem Lande zu verleben. Kann sein, dass das Jugendhaus in Cassel in der Eifel daher bei manchen „Villa“ genannt wurde. Das Gebäude aber war ein ehemaliges Schulhaus einer Grundschule in diesem kleinen Eifelflecken, das 1968 ein Freizeitheim für die Jugendarbeit (ND/KSJ) wurde, wohin man für Wochenenden und in den Ferien fahren konnte. Anfangs war es nur von der Gemeinde gepachtet; später wurde es vom Kolleg erworben.
Viele Altschüler werden wehmütig, wenn sie an Cassel denken. Allerdings wurde es schon seit über zwanzig Jahren nicht mehr von Gruppen aus dem Kolleg selber genutzt und war weit entfernt davon eine „Villa“ zu sein, vielmehr ein zunehmend verfallenes, eher rustikal aufgestelltes Gebäude. Später war zur Ergänzung in Holz ein zweites Haus daneben gebaut worden. Dieses konnte bereits vor drei Jahren verkauft werden.
Das ganze Jugendheim war schon seit langem nicht mehr selbst genutzt worden. Die letzten Jahre stand es leer. Die alten Fenster waren zugig, das Dach nicht mehr isoliert, die Sanitäranlagen oder die Erreichbarkeit schwierig. Deswegen bestand seit Jahren das Bemühen, das Ganze zu verkaufen. Vor drei Jahren schon hat das Holzhaus den Besitzer gewechselt, vor 3 Wochen konnte auch das Schulhaus verkauft werden. Der Verkaufspreis aber orientierte sich mehr am Wert des Grundstückes alls an der kaum noch nutzbaren Bausubstanz. Das Bild zeigt die Hand von Pater Rektor, der beim Notar in Bad Neuenahr den Verkauf besiegelt. Eine Familie hat es privat erworben, um zumindest in Teilen des alten Gebäudes dort künftig zu wohnen.
