Aloisiuskolleg
Gymnasium der Jesuiten für Mädchen und Jungen
Kaminabend mit Greenpeace im Internat des Aloisiuskolleg

Fragen des Klimas sind Fragen der Zivilisation

Fragen des Klimas sind Fragen der Zivilisation — Kaminabend mit Greenpeace

Am Freitag war Stefan Krug in der Reihe Kaminabende in der Rotunde zu Gast. Der Leiter der politischen Vertretung von Greenpeace Deutschland in Berlin musste über eine Stunde den Fragen der Internatsschüler Maximilian Hoffmann-Becking und Farid Fazlipour Rede und Antwort stehen. Deutlich wurde, dass spektakuläre Aktionen, mit denen Greenpeace seit 1971 immer wieder in den Schlagzeilen ist, nur ein Teil der Arbeit dieser Nichtregierungsorganisation sind. Krug begleitet solche Aktionen zwar als Pressesprecher, in der politischen Vertretung stehen jedoch vielmehr Studien, Stellungnahmen, Berichte und Hintergrundgespräche im Mittelpunkt. Daher war die Umweltorganisation in den Koalitionsverhandlungen seit September 2017 beratend tätig. Die Zusammenarbeit mit den politischen Parteien ist dabei nicht nur mit den Grünen möglich. Fast alle Parteien verfügen über kompetente Umweltpolitiker, die sich sehr offen für die von Greenpeace gesetzten Themen zeigen. Für Stefan Krug kommt es darauf beispielsweise darauf an, die Bedrohungen aller Menschen durch den Klimawandel insbesondere in das Bewusstsein von Politik und Entscheidern zu heben.

Krugs Argument ist, dass die Menschheit nur in bestimmten klimatischen Bedingungen existieren kann. Der Toleranzbereich ist erdgeschichtlich jedoch nicht groß. Die Erderwärmung wird mittelfristig viele Weltregionen unbewohnbar machen. Hierbei blickt er mit großer Sorge nicht nur auf Afrika, sondern auch auf die weltweiten Küstenregionen, Italien oder sogar auf Teile Brandenburgs. Die damit verbundenen Veränderungen stellen die menschliche Zivilisation auf vielfältige Weise in Frage. Beispielsweise werden die zu erwartenden Flüchtlingsströme ein bisher ungekanntes Ausmaß erreichen, wenn Menschen aus Mangel an Trinkwasser und Nahrung sich auf den Weg machen müssen. Hinzu kommt, dass Konflikte um die wertvolle Ressource Wasser damit verbunden auf der gesamten Welt zunehmen werden.

Die Erderwärmung muss gebremst werden, da die Kinder der an diesem Abend anwesenden sechzig Jungen und Mädchen mit den Folgen unseres heutigen (Nicht-Handelns) konfrontiert sein werden. Die Entwicklungen können dann nicht mehr korrigiert werden. Jetzt besteht noch die Möglichkeit den Prozess der Erwärmung zu stoppen, so der Appell Krugs. Dabei betont er, dass ein Großteil der Deutschen sich dieser globalen Probleme bewusst ist. Im politischen Berlin ist dieses Bewusstsein noch nicht in der Form ausgeprägt, dass sich dieses in der Politik radikal niederschlägt. Stefan Krug wird hier eher als „Störenfried“ wahrgenommen. Ein Titel, der ihn mit Blick auf sein Ziel nicht stört.

Vorbereitet wurde der Abend neben den beiden Moderatoren ebenfalls von den Internatsschülern Konstantin Krempien und Harry Liang.